Heinz Adam (Santa Rosa / Brasilien)
Eine brasilianische Familie in Naumburg
Ich bin am 29. Mai 1937 in Joinville im Staat Santa Catarina in Brasilien geboren. Meine Mutter kam mit ihren Eltern im Alter von 15 Jahren nach Brasilien, sie stammte aus Bitterfeld.
Sie heiratete meinen Vater (Deutsch-Brasilianer) und kaufmänischer Angestellter.
Dietrich Altenburg, Montreal, Kanada (1937)
An der Angel bei Kaiser Ede
"Der Junge ist jetzt alt genug, um Schwimmen zu lernen". So meine Mutter im Juni 1937, kurz vor meinem siebten Geburtstag. Und wo lernte man damals das Schwimmen in Naumburg? Natuerlich bei Kaiser Ede.
Wolfgang Altenburg, Meerbusch (1937)
Das besondere Konzert
An einem schönen Junitag im Jahre 1937 genossen die Obertertianer des Naumburger Domgymnasiums in der ersten Pause den Sonnenschein. Wir standen an unserem Stammplatz, nämlich am Zaun vor dem Walnussbaum, der zum Garten von “Papa Kegel”, unseres Griechisch-Lehrers gehörte.
Rule Barkmin, Merseburg (1939-1945)
Kindheit in einer Naumburger Kaserne
Ja, ich bin in Naumburg geboren. Am 25.05.1939 erblickte ich in der damaligen Adolf-Hitler-Straße 153 ( die Nummer weiß ich nicht mehr sicher ), in der Hubertus-Kaserne, das sogenannte Licht der Welt. Das heißt, meine Mutter wird mich wohl in einer Klinik in Naumburg entbunden haben, aber soweit reichen meine Erinnerungen
Helge Barth
Häuser in Salzstraße von Bomben getroffen
Naumburg. Am 9. April 1945 heulten, wie täglich in dieser Zeit, in Naumburg die Sirenen. Es muss so um die Mittagszeit gewesen sein. Jeder nahm die ihm zugedachten Sachen. Wir gingen in den Hof, unmittelbar neben den Kellereingang. Von weitem schon hörte man das tiefe Brummen der Flugzeuge. Wir schauten zum Himmel, um die
Ellen Bauer, Herscheid (1942-1945)
Harte Arbeit
Nach meiner Entlassung aus der Schule in Naumburg, Schulstraße mußte ich ein Pflichtjahr ableisten. Vom 15.4.1941 bis 31.3.1942 war ich bei Familie Karl Weber in Heraleben, Plan 4 tätig. Eine harte Zeit begann für mich als 14 Jährige, 3/4 5 Uhr aufstehen, Kühe melken, Schweine füttern.
Karl Bauer, Herscheid (1921-38)
Erinnerungen an die Naumburger Jugend
Am 19. Januar 1920 gegen 21 Uhr kam ich auf die Welt. Zögernd versuchte ich mit meinem Kopf zuerst die Außentemperatur zu testen. Eine sehr resolute Frau hat meiner Mutter Beistand geleistet. Für mein Zögern bekam ich sofort die ersten Hiebe auf meinen roten Popo.
Regina Collas
Bei Fliegeralarm vor Kellertür
Naumburg. Ich wurde am 28. Februar 1935 in Naumburg geboren und bin im Jahre 1953 nach Westberlin geflüchtet. Meine Erinnerungen sind von den Kriegsjahren, Zusammenbruch und den Jahren danach geprägt. Zum Glück ist die Stadt vor größeren Bombardierungen verschont geblieben.
Dr. Helmut Gatzen, Gütersloh (1937-1944)
Der Detektor
Durch den Detektor mit der Welt verbunden.
1944 oder 1945, - was tun, wenn die Stromleitungen zerstört waren, der Strom abgeschaltet wurde oder ganz einfach die “Sperrstunde” angebrochen war? Dann war es dunkel - in unseren Zimmern und in der Wohnstube: Keine Lampe brannte und auch der Volksempfänger schwieg. Kein Licht und kein Ton mehr. Das war die Stunde der Kerzen und des
Dr. Helmut Gatzen, Gütersloh (1937-1944)
Kriegsende in Naumburg
Ja, in Naumburg haben wir zweimal gewohnt: Von 1937 bis 1940 am Spechsart 3 und in der Sedanstraße 10 [Bild], und von 1944 bis 1950 an der Wenzelsmauer 9, gerade während der Vorkriegs,- Kriegs- und Nachkriegszeit. Wir, das waren meine Eltern Karl Gatzen und Elfriede Gatzen, geb. Tromm, sowie mein älterer Bruder Arnold, ich und
Gisela Große-Lindner, Wolfen (1944)
Unterkunft im "Alten Felsenkeller"
1944 - Wir Schülerinnen aus Halle hatten unsere zweite Heimat im “Alten Felsenkeller” gefunden. Des Terrors wegen war “KLV” angesagt. Bei Friedchen und Walter Weiland waren wir geborgen und die Gemeinschaft trug uns 12 jährige. 50 Grazien an der Zahl, Lagerleiterin und zwei Jungmädelführerinnen, das war unsere Großfamilie. Nach dem
Weiterlesen: Große-Lindner, Gisela: Unterkunft im "Alten Felsenkeller"
Frau Grothe
Verweigerte Ausbildung
Ich wurde am 21. März 1941 als Sabine Wappenhaus in Naumburg in der Burgstr. 66 (später Alfred-Meißner-Str.) geboren und besuchte bis 1955 die Michaelisschule. Danach meldete mich meine Mutter auf der Oberschule in Naumburg an, weil ich das Abitur machen und später studieren wollte. Mein Vater lebte seit seiner Entlassung aus der
Wilhelm Grüneberg, Naumburg
Panzeralarm
Die Nerven aufs höchste gespannt, voll Angst und Sorge hatten die etwa 50 000 Einwohner von Naumburg die Nacht zum 12. April 1945 in den Kellern zugebracht, denn es war Panzeralarm gemeldet. Der Amerikaner stand vor den Toren der Stadt. Was mag geschehen? Was wird aus unserem Heimatort werden? Bange Fragen durchstürmen
Elisabeth Hafenmaier, Celle (1939)
In einer verwunschenen Welt
Ich war damals erst fast 5 Jahre alt. Die Sauerkirsch-Bäume gibt es nicht mehr. Ich habe oft in den Bäumen gesessen und Kirschen gepflückt. Auch an meinen Weg in die Innenstadt
NN Hahn
Schützenpanzer-Transport von "Naumburg nach den Pripjet-Sümpfen.
Nach dem Schützenpanzer-Transport von Elbing nach Weißrußland vom 09.11.43 bis 05.01.44 bin ich ab 06.01.1944 wieder bei der l.Marsch-Ko. des Panzer-Gren.-Ersatz-und Ausbildungsregimentes 14 in Hartha.
Am 08.0l.44 erfahren wir fünf in Leisnig ausgebildeten Schützenpanzerfahrer,
Weiterlesen: Hahn, NN: Von Naumburg nach den Pripjet-Sümpfen
Malve Hoffmann, Maulbronn
Kindheit
Mein Leben hat in der Camburgerstrasse in Naumburg begonnen (1925) es ging weiter in einer schönen grossen Villa (13 Räume) mit vielen Bequemlichkeiten, die ich mir heute gar nicht mehr vorstellen kann (Essensaufzug von der Küche zum Esszimmer u.v.m) in der Oskar-Wildestr. 8.
Malve Hoffmann, Maulbronn
Reitstunde
Wenn ich an meine Naumburger Kindheit zurückdenke, so geht irgendein Leuchten in mir auf, welches alle nachfolgenden Geschehnisse – die mich selbstverständlich auch geprägt haben – in den Schatten stellt. Und so wage ich es heute – als Fortsetzung meiner vorherigen Ausführung – noch einige Begebenheiten zu Papier zu bringen und der
Dr. Volkhard Jung, Karlsruhe (1944-48)
Im "Jungvolk"
1 . Gliederung des "Deutschen Jungvolks"
Das Großdeutsche Reich war damals in Gaue eingeteilt. Naumburg gehörte zum Gau Halle-Merseburg. Jeder Pimpf im Jungvolk trug auf dem rechten Arm der Uniform das Gebietsdreieck “Gau Halle-Merseburg”. Als weitere Untergliederung gab es den Bann. Naumburgs Bann hatte die Nummer 203. Innerhalb des Bannes gab es die HJ und das
Dr. Volkhard Jung, Karlsruhe
Dienst im Deutschen Jungvolk (DJ)
[Auszüge]
Immer auf den 20. April (Hitlers Geburtstag) war die Pflichtaufnahme in das Deutsche Jungvolk gelegt. Das DJ gehörte zwar organisatorisch zur Hitlerjugend, war aber seiner Herkunft nach eine gleichgeschaltete Einrichtung. Wer nicht unbedingt in die HJ wollte, wurde gerne Führer im Jungvolk. So waren die Schüler der oberen Klassen des
Dr. Volkhard Jung, Karlsruhe (1944-48)
Kindheit in Naumburg
1. Frühe Kindheit bei der Großmutter M. v. Holtzendorff in Naumburg
Unsere Großmutter Margarethe v. H. war 1867 in Spandau geboren worden. Nach 7 Jahren in Meiningen setzte sich ihr Vater Fritz v. H. in Naumburg zur Ruhe, zuerst am Georgenberg 7, dann Jägerstr. 40 und nun Domplatz 1. Die Trauung von Margarethe 1904 im Naumburger Dom mit ihrem Vetter Joachim v. H., gefallen 3 Monate vor
Dr. Volkard Jung, Karlsruhe-Waldstadt
Was sollte man machen?
Wir, die wir bei unserer Großmutter Holtzendorff lebten, wußten, daß der Schwiegersohn ihres 1906 vom Blitz erschlagenen Bruders, Vollrath v. Braunschweig, im KZ war. Der Kommentar unserer Großmutter: "Er konnte seinen Mund nicht halten." So wußten wir, daß Gefahr besteht, wenn man seinen Mund nicht hält, ins KZ zu kommen.
Horst Kayser
"Flieger nähern sich Merseburg"
Naumburg. Bereits Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner hielt ich mich als Zwölfjähriger mit meiner Mutter und meinem Bruder wegen des ständigen Fliegeralarms im Bierkeller des Restaurants "Alter Felsenkeller" auf. Denn wir wohnten am Linsenberg, wo bereits bei einer Bombardierung des ehemaligen Heereszeugamtes im August 1944
Hans-Gerd Koch, Aachen
In Naumburgs Unterwelt
Aufgewachsen bin ich in meinem Elternhaus in der Buchholzstraße wenige Häuser unterhalb des Brunnens. Vom Brunnen aus ging der Ziegelgraben bis zum Buchholz. Vom Buchholz her floß ein Bach durch den Ziegelgraben und verschwand etwa 300m vor dem Brunnen in einem "Tunnel". Das war natürlich ein Punkt, der unser besonderes
Hans-Joachim Kögel, Heidelberg (1937)
Das Kirschfest
In guter Erinnerung ist mir noch das Kirschfest 1937. Die Schulleitung der Mittelschule hatte beschlossen, zum Kirschfest die Hussitensage von der Belagerung und Rettung der Stadt, bei der alle Jungen- und Mädchenklassen mitwirken sollten, auf der Vogelwiese aufzuführen. Dieser Aufführung gingen viele Proben auf dem Schulhof in der
Reinhard Krämer, Nienhagen (1942-1945)
Gärtnerlehre
Palmarium 1942 wurde ich konfirmiert und gleich nach Ostern fing meine Lehre als Gärtnerlehrling an. Oberstadtinspektor Otto Strauß war mit meinen Eltern befreundet. Er hatte freundschaftliche Verbindung zu Fräulein von Usedom und Obergärtner Heinrich Voß in der Gartenverwaltung Haus Berglinden. Otto Strauß sein Büro war im
Reinhold Kunze, Naumburg (1938)
Klassenfahrt
1992 - vor mir liegt eine Kladde im unscheinbaren Einband, ich erhielt sie, zusammen mit einem langen Brief, von unserem ehemaligen Klassenlehrer, den wir “Momo” nannten.
Ich schlage die Kladde auf und lese auf der ersten Seite “Klassenfahrt 12.-19. Juni 1938 nach Gräfenthal im Thüringer Wald.”
Wolfgang Kupler
Ein Ostererlebnis
Ich muss so etwa sieben Jahre alt gewesen sein. Mit meinen Spielkameraden, aber auch mit meinen Eltern und meinem Großvater war ich manchmal im Michaelisholz gewesen. Ich kannte also den Weg von der Eckardtstraße bis dahin. Es muss am Ostersonntagvormittag gewesen sein, als ich niemanden in meiner Nachbarschaft zum Spielen hatte.
Waltraud Lack,
Im Weinberg der Großeltern
Meine Kindheit spielte sich in Almrich ab. Zuhause, in der Schule und bei den Großeltern Löffler und Mende. Zuhause in der Flemminger Straße 2 waren unsere Schlafzimmer im 2. Stock. Wir hatten eine herrliche Aussicht in die Weinberge. Das hat sich in meine Seele eingeprägt. Als wir nicht mehr dort waren, sah ich es immer noch vor meinem geistigen
Waltraud Lack, Wolfersdorf (1930er/40er Jahre)
Kindheit im Krieg
Kindheit in Naumburg hieß für mich Kindheit in Almrich. Das Sein begann als mein Vater meine Mutter nahm. Trotz Winter war den Beiden warm.
Im August kam meiner Mutter schwere Stunde. Während sie sich abmühte, mich auf die Welt zu bringen. Im gleichen Bett, in dem auch meine Großmutter und mein Vater das Licht der Welt erblickt hatten, wurde nebenan, in der Wohnstube der Geburtstag von Änne gefeiert. 17 Uhr war es geschafft, ich war auf der Welt! Die Hebamme, eine
Curt Machetanz (1940-45)
[Schafzucht und Landwirtschaft]
Bei der Separation in Deutschland bekam jeder Bauer einen weiten und einen nahen Plan in der Flur. Für damalige Zeit (Flurerneuerung) gab es vor 1940 und noch weiter zurück viele Alternativen in und um Naumburg herum. Gehöfte, wo Torbögen gemauert waren, hielten Schafe. Zu damaliger Zeit hielt man mehr Schafe wie Kinder. Der
Dr. Rainer Meusel, Neuss (1941-1942)
Puppenspiele
("Puppenspiele" - So ist ein sorgfältig geheftetes Buch betitelt, das unser Vater zu seinem letzten Weihnachtsfest in der Familie im Jahre 1944 unserer Mutter widmete, und in dem er die Geschichte eines hier im Museum ausgestellten Kleintheaters mit seiner Adler-Schreibmaschine niedergeschrieben hatte.)
Christel und Jan Mulder, Oberhausen
Evakuiert in Naumburg 1942 - 1945
Ein Teil unserer kinderreichen Familie, der Familie Mulder, wurde vermutlich Mitte 1942 (leider lässt sich das genaue Datum nicht mehr rekonstruieren) aus Duisburg-Homberg, aufgrund der dort ansässigen Schwerindustrie leider einer der Schwerpunkte der Bombenangriffe, nach Naumburg an der Saale evakuiert. Der Vater blieb mit den vier älteren
Otto Peters, Unterreichenbach (um 1935)
Am Lagerfeuer
"Ein Jungvolkjunge hält treue Lagerwacht.
Das Feuer knistert und dunkel ist die Nacht.
Im Zelte schlafen schon all’ die Braven.
Und mit dem Wimpel spielt der kühle Wind.
Die alte Mutter es oft erzählet hat:
Ein jeder Stern ein toter Kamerad.
Barbara v. Poschinger, Hamburg (1942-1957)
Kindheit im Schatten des Krieges
Im frühen Morgengrauen des 18. September 1942 wurde ich in der Buchholzstraße Nr. 48 geboren. Es war Verdunklung, keine Lampe durfte brennen und meine Geburt verlief wohl etwas hektisch. In dem Durcheinander hielt man mich zuerst für einen Jungen.
Weiterlesen: Poschinger, Barbara von: Im Schatten des Krieges
Ritter, A.
Der 16. August 1944
Am 15. August waren wir gerade von wunderschönen Ferientagen zurückgekehrt. Es lagen noch einige freie Tage vor mir und ich freute mich wieder zu Hause zu sein. Nach Ausschlafen und gemütlichem Frühstück kam wie so oft Vollalarm, den wir aber noch nicht so ernst nahmen. Meine Mutter versuchte noch, das Essen vorzubereiten. Da
Hans-Dieter Schütze, Jesnitz
ABC-Schütze in der Georgenschule
Als wir vor 67 Jahren am 15. April 1936 eingeschult wurden, betraten wir zum erstenmal das Gebäude, das im Jahr 1998 sein 100-jähriges Jubiläum feierte. Gemeint ist die Georgenschule in der Wilhelm-Wagner-Straße, die damals noch Knabenvolksschule hieß. Der Bau war zu dieser Zeit gerade 38 Jahre alt und gehörte zu den modernsten und
Irmgard Skaldien, Treuchtlingen (1942-1945)
Nachtwache in der Sparkasse
1942 begann ich mit mehreren Mädchen und Jungen die Lehre bei der damaligen Stadtsparkasse. [Bild] Mit 16 Jahren wurde ich, da ich nahe der Sparkasse wohnte, eingeteilt, nachts bei Fliegeralarm zur Sparkasse zu kommen, um bei eventuell entstehenden Bränden oder Schäden zu löschen, zu helfen usw. Es geschah inzwischen doch
Jutta Spiller, Stuttgart (1942)
Training im Turnverein
Ich berichte über meine Erinnerung und Erfahrungen mit dem Turnverein Jahn.
Mein Mädchenname ist Fernschild. Meine Eltern hatten ein Elektrofachgeschäft in der Salzstraße, später in der Wenzelsstraße. Wir wohnten in der Salzstraße und auf dem Wenzelsring 2. Ich bin Jahrgang 1927, ging in die Mittelschule bis 1943,
Gerhard Streidtmann, Hamburg
Langemarck-Denkmal
Ich wurde 1920 im Naumburg/Saale geboren. Infolge Einberufung zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht bin ich nicht mehr nach Naumburg zurück gekehrt. Das war Mitte 1940. Allerdings habe ich die Stadt erst nach 1950 wieder kurz besucht.
Erika Teuscher, Querfurt (1944)
Kinderlandverschickung
Während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg mussten die Schüler der Städte aufs Land umsiedeln. Wer keine Verwandten auf dem Dorf hatte, wurde in sogenannte KLV-Lager (Kinderlandverschickung) eingeteilt. So wurden auch rund 50 Mädchen der 6. Klassen der Halleschen
Von Joachim Vöckler
Seitdem hatte ich bei Fliegeralarm Angst
Ich war neun Jahre, als wir im Juni 1944 die Nachricht erhielten, dass mein Vater im Mai auf einem Flugplatz bei Reims gefallen war. Meine Mutter hatte diese Nachricht seelisch schwer getroffen, und sie hat sich bis zu ihrem Lebensende von diesem Schock nicht erholt. In dieser Zeit war auch bei uns in Naumburg oft Fliegeralarm, meistens nur Voralarm.
Joachim Vöckler
Straßensperre vor Möbel-Kühn
Naumburg. Am 11. April war Panzeralarm. Wir verbrachten eine unruhige, ungewisse Nacht. Als es am Morgen immer noch verhältnismäßig ruhig war, gingen wir Kinder nach oben in den Hausflur und sahen wie Soldaten und Hitlerjungen von der Salzstraße her über den Naumburger Markt liefen.
Fritz B. Voll, Calgary, Kanada
In großem Bogen von Naumburg bis Naumburg
Meine Eltern, Ernst und Charlotte Voll, geb. Kirchhof, wohnten am Markgrafenweg, wo auch meine Großeltern mütterlicherseits lebten. Diese hießen Otto und Ida Kirchhof. Großvater war gelernter Kaufmann und arbeitete als Bücherrevisor für kleine Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe in Naumburg und Umgebung. Meine Mutter, die
Horst Wache
Um Kopf und Kragen
[Ein längeres Zitat aus: Horst Wache, Um Kopf und Kragen, Die Abenteuer eines Glogauer Jungen, Erzählung.]
Vom Brauhausberg in Potsdam, auf dem die frühere Kriegsschule, spätere Kadettenanstalt und jetzige Napola lag, bot sich ein einzigartiges Panorama der noch völlig unzerstörten preußischen Garnisonsstadt.
Ilse Wolf, Naumburg (1943-1945)
Fliegeralarm
Wie ich als 13-jähriges Mädchen die letzten Monate des 2.Weltkrieges in Naumburg überlebte. Schon seit Monaten (1943/45) mußten wir fast jede Nacht und jeden Tag ein- oder mehrmals den Luftschutzkeller aufsuchen. Englisch-amerikanische Bomberverbände flogen ihre Angriffe gegen die mitteldeutschen Industriegebiete um Leuna, Merseburg und
Friedrich Zitzmann (1938-46)
Im Krieg
Nach der Lehrzeit 1938-1941 gab es für mich in der Tischlerei schöne interessante Aufträge, die für uns Lehrlinge vielseitig, abwechslungsreich – und vor allem lehrreich gewesen sind. Mit der Zeit gab es dann Bevorratungen beim Material und Einberufungen der Gesellen zum Wehrdienst und der OT [Organisation Todt]. Bei den meisten ist mir
Friedrich Zitzmann
Kirschfest-Erinnerungen
Vor dem Krieg haben wir Kinder in sehr bescheidenen Verhältnissen gelebt, erhielten von Stadt, NSV, Winterhilfe (WHW) Unterstützungen [...]. Das Kirschfest als solches betrachte ich auch heute noch wie damals (bin Jahrgang 1923, meine Schulzeit von 1930-1938 und somit 8mal als Schüler dabei gewesen) als Kirschfest, Schul- und Kinder