In Naumburg durfte ich eine schöne Jugendzeit verbringen, besondes an der Saale als Ruderer. Ein besonders starkem Eindruck machte allerdings auf mich als 13-jährigem die Einweihung des Langemarck-Denkmals am 6. Sept. 1933 auf der Waldschloßwiese und die Feierlichkeiten auf dem Marktplatz. Bei "Cafe Furcht" hatte ich einen Fensterplatz im I. Stock. Von hier aus konnte ich alles bestens verfolgen. In der Anlage erhalten Sie ein Foto vom Langemarck-Denkmal, das ja nicht mehr vorhanden ist.
Festzuhalten ist: Das Langemarck-Denkmal, das nun geschleift ist, sollte an die heilige Begeisterung und an das Opfer der 45.000 jungen deutschen Kriegsfreiwilligen, die auf den Schlachtfeldern Flanderns Okt./Nov. 1914 gefallen sind, erinnern. Es wurde von dem damaligen Vizekanzler vom Papen in Anwesenheit des ehemaligen Kronprinzen enthüllt. Eine Ehrenkompanie des Inf. Regts.11 aus Leipzig bildete bei dieser Feierlichkeit den militärischen Rahmen. Dies auch nur zur Erinnerung an die Vergangenheit.
Gerhard Streidtmann, Hamburg
Langemarck-Denkmal
Ich wurde 1920 im Naumburg/Saale geboren. Infolge Einberufung zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht bin ich nicht mehr nach Naumburg zurück gekehrt. Das war Mitte 1940. Allerdings habe ich die Stadt erst nach 1950 wieder kurz besucht.