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Dr. Almut Hedemann, Hameln (1945)

Frühsommer 1945

Ich bin 13 Jahre alt und habe mein erstes selbstverdientes Geld in der Hand: 45 Reichsmark. Seit Kriegsende fiel die Schule in der Kleinstadt Naumburg an der Saale aus. Die Gutsbesitzer aus der Umgebung suchten Helfer zum Rübenverziehen und Erbsenpflücken und schickten Trecker mit Anhängern, mit denen die Schüler auf die Felder gefahren

Hedemann Puppewurden.

So kam ich zu Geld und meinem Traum, eine Käthe-Kruse-Puppe zu besitzen, näher.

Zu kaufen gab es damals nicht viel, was ein verspieltes Mädchenherz begehrte. Aber dann hörte ich, dass im 7 km entfernten Bad Kösen an bestimmten Tagen ab 6 Uhr in kleiner Anzahl Käthe-Kruse-Puppen verkauft würden. Aber wie sollte ich um diese Zeit da hinkommen, um mir meinen großen Wunsch nach so einem weiteren Puppenkind zu erfüllen? Meine Mutter hatte eine aufregende Idee. "Lass uns nachmittags hinfahren. Da klingelst du einfach an der Tür der Privatvilla und trägst deinen Wunsch vor!"

Meine kluge Mutter wartete auf einer Bank am Rande der alleeartigen Straße. Ich klingelte mit Herzklopfen, eine alte Frau öffnete die Tür und brachte mich zum Warten in ein ziemlich dunkles Wohnzimmer.

Dann kam Käthe Kruse. Ich habe sie klein, weißhaarig und dunkel gekleidet in Erinnerung. Sie hörte sich meine Geschichte an und sagte: "Da wollen wir mal sehen, was sich machen lässt." Sie verließ den Raum und kam sehr bald mit einem blonden Puppenkind namens Bärbel zurück. Wir wurden schnell handelseinig, und "zu zweit" kam ich überglücklich bei meiner Mutter wieder an.

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