Weihnachtsbaum vorzufinden.
Am Heilig Abend war aber statt der Eisenbahn auf einer Holzplatte eine Dampfmaschine mit Transmission und verschiedenen Geräten, die sich alle bewegten, montiert. Der Gefährlichkeit wegen durfte ich damit nicht allein spielen. Ich war maßlos enttäuscht und meine Großmutter, der ich sehr leid tat, ging mit mir am 3. Weihnachtsfeiertag zu Phillipps, um mir diese ersehnte Eisenbahn mit einem Rundkreis zu kaufen. Als Trafo diente eine Glühfadenlampe, denn Naumburg hatte damals in der Innenstadt Gleichstrom. Die 3. Schiene durfte man nicht anfassen da man sonst einen kleinen elektrischen Schlag bekam. Diese Eisenbahn war mein Lieblingsspielzeug.
Schaufenster-Drücken
Ein Jugendstreich ist mir noch eingefallen. Früher waren viele Schaufenster zum Laden hin völlig luftdicht abgeschlossen. Das hatte zur Folge, dass man von der Straße aus mit Fingerspitzengefühl (2-3 Fers.) die Schaufensterscheibe mit gespreizten Händen in Schwingung versetzen konnte, sodass die ausgestellte Ware umfiel. Beliebt waren die Fenster der Firmen Schuh-Jungmichel in der Jakobstrasse, Schuh-Mertlik am Markt Ecke Herrenstrasse, sowie Konservendosen bei der Firma Trillhase, Herrenstrasse, Ecke Lindenring.
Tanzstunde in der "Erholung"
Beliebt war nach dem Abschlussball der Spaziergang zu HEFTS-Gasthof in Großjena zum “Kränzchen” und der Wochentagsbummel Jakobstrasse - Markt - Herrenstrasse von ca. l6.30 - 18.30 Uhr. Hier wurde mit den Augen geflirtet und manche Schülerliebschaft entstand. Ob für die Bekleidung gespart werden musste, kann ich nicht beurteilen, denn wir hatten ein Meterwaren-Geschäft.