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Porträt Ernst H. Bethge (Otto Nagel) Bild 1
Beschreibung

Otto Nagel: Porträt Ernst Heinrich Bethges

Schenkung der Stiftung der Sparkasse Burgenlandkreis für Kultur und Sport an den Museumsverein Naumburg e.V. im Jahr 2009; Dauerleihgabe des Museumsvereins Naumburg e.V.


Ernst Heinrich Bethge (*1878 in Magdeburg) kam 1906 als Volksschullehrer in die Saalestadt. Hier heiratete er die wohlsituierte Kaufmannstochter Anna Katharine Förster. Bethge engagierte sich in der neu entstandenen Jugendpflege und begann schon bald zu publizieren. Zwischen 1911 und 1918 verfasste er etwa 90 Einzelveröffentlichungen, Gedichte, Lieder, Theaterstücke, die sich bevorzugt an ein jugendliches Publikum wandten. Obwohl seine im Krieg erschienenen Schriften heftige, kaisertreue Kriegspropaganda enthielten, wurde er im Herbst 1918 als ehrenamtlicher Stadtrat der SPD in den Magistrat gewählt. Als Schulpädagoge, der reformpädagogischen Ideen anhing und für eine Erneuerung des gesamten Schulwesens eintrat, genoss Bethge bald einen hervorragenden Ruf und seine Lichtbildvorträge, die er als Leiter der Volkshochschule hielt und die vornehmlich kunstgeschichtlichen Themen galten, stießen auf großes Interesse. Er setzte sich für die darniederliegende Kultur der Stadt ein und es wundert daher nicht, dass er sich auch um den jungen Walter Hege kümmerte, dessen Talent er wohl bald erkannt hatte. Mit kleinen Aufgaben und ersten Aufträgen ermutigte er schon den Knaben und dem jungen Mann verhalf er mit der Vermittlung der Kirschfest-Scherenschnitte für das Naumburger Notgeld zum ersten wirklichen Durchbruch.

Bethge02_600Obwohl er als SPD-Stadtrat einigen Einfluss erlangte, wurde er nicht dauerhaft auf die Stelle des Kreisschulrats in Weißenfels berufen, die er 1922 kommissarisch antreten konnte - er galt seinen Vorgesetzten als „umstritten”. Stattdessen wurde er im Jahr 1923 nach Frankfurt versetzt, wo er die Stelle des Rektors einer reformierten Volksschule übernahm. 1926 wechselte er schließlich nach Berlin, um dort mit der „Heinrich-Zille-Schule“ die „erste sozialistischen Schule Berlins“ zu leiten.

Nach der Machtübernahme durch die Nazis (und der Auflösung der „weltlichen” Schulen) wurde er zunächst zurückgestuft, beurlaubt und dann (zum 1.1.1934) entlassen, seine Versorgungsbezüge wurden auf ein Drittel gekürzt. Hatte er in den zwanziger Jahren unter dem Pseudonym Lobo Frank zahlreiche Theaterstücke und andere Schriften mehr oder weniger radikalsozialistischen Inhalts verfasst, so begann er nun, unter dem Pseudonym Will Reeg Feierspiele, Chorwerke und Höspiele zu verfassen, die dem Geist des NS-Staates so nahe waren, dass sie problemlos auch bei offiziellen Anlässen aufgeführt werden konnten.

Nachdem Bethge 1935 aus der Reichsschrifttumkammer ausgeschlossen worden war, versiegten jedoch auch die Publikationsmöglichkeiten unter dem assimilierten Pseudonym immer mehr, so dass er in seinen letzten Jahren unter sehr schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen zu leiden hatte. Die Gesamtzahl seiner Veröffentlichungen hatte insgesamt etwa 240 Titel erreicht.

Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde unter zahllosen anderen als Regime-Gegner Verdächtigten auch Ernst Heinrich Bethge verhaftet - ausgerechnet, als er in Naumburg seine Schwiegermutter besuchte. (Bethge hatte wohl seit 1942 seinen Wohnsitz wieder in Naumburg, es gibt jedoch keinerlei Hinweis darauf, dass Bethge in der Saalestadt den „antifaschistischen Widerstandskampf” organisieren wollte, wie es die DDR-Hagiographie glauben machen wollte.) Von Naumburg aus wurde Bethge ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Dort starb er unter ungeklärten Umständen am 10.11.1944 an den folgen der Haft, vorgeblich an „Phlegmone” (einer Infektionserkrankung der Weichteile).
[Die bisher einzige Biographie Bethges legte Gina Weinkauff vor: Ernst Heinrich Bethges Ästhetik der Akklamation. Wandlungen eines Laienspielautors in Kaiserreich, Weimarer Republik und NS-Deutschland. Frankfurt/M. 1992.]


Otto Nagel mit SelbstporträtOtto Nagel mit Selbstporträt (Bild: Bundesarchiv 183-R91789)Der Maler Otto_Nagel wurde 1894 als Sohn eines Tischlers ge­bo­ren. Nach der Volksschule machte er eine Lehre zum Glas­ma­ler, später arbeitete er als Trans­portarbeiter. Er enga­gierte sich früh in der Arbei­ter­jugend und trat 1912 in die USPD ein.
1919 malte Nagel seine ersten Ölbilder und Pastelle unter Einfluss von August Macke. Im Jahr 1922 ini­ti­ier­te er mit Erwin Piscator die „Künstlerhilfe“ in der IAH. 1928 bis 1932 war er Heraus­geber und Redaktionsleiter der Satirezeitschrift Eulenspiegel. Eine langjährige Freundschaft verband ihn mit Heinrich Zille und Käthe Kollwitz.

Nagels Wahl zum Vorsitzenden des Reichsverbandes der Bildenden Künstler Deutschlands 1933 wurde von den Nazis annulliert. Hausdurchsuchungen und Inhaftierungen (u. a. im KZ Sachsenhausen 1936/37) folgten, er erhielt Malverbot. Zahlreiche seiner Bilder wurden als „entartet“ vernichtet.

1945 gehörte Otto Nagel zu den Gründern des Kulturbundes. 1956 bis 1962 wirkte er als Präsident der Akademie der Künste der DDR. Von 1962 bis zu seinem Tode 1967 war er Volkskammerabgeordneter.

Stammdaten

Signatur
SG11474
Bezeichnung
Porträt Ernst Heinrich Bethge von Otto Nagel
Material
Leinwand, Ölfarbe
Datierung
1934
Zugang
Dauerleihgabe (Museumsverein)
Ereignis
Hergestellt (gemalt) von: Otto Nagel
Dargestellt ist Ernst Heinrich Bethge
Maße
H: 505, B: 415 mm

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