Naumburger Münzgeschichte
Geld
Geld war zwar bereits im frühen Mittelalter durchaus bekannt, doch spielte es im Alltag der meisten Menschen nur eine geringe Rolle. Solange die Bedeutung des Handels gering war, blieb auch der Geldumlauf marginal. Erst als sich die Handelstätigkeit ab dem 10. Jahrhundert allmählich erweiterte, begann in einem über mehrere Jahrhunderte andauernden Prozeß die Abkehr von der Naturalwirtschaft allgemeiner zu werden und es entstand zuerst und vor allem in den Städten ein ständig wachsender Geldbedarf. Das Recht der Münzprägung gehörte ursprünglich zu den Regalien, d. h. zu den ausschließlichen Vorrechten der Könige.
In jeder Reichsstadt, in die der König kommt, ist ihm das Münzregal ledig.. Der Münzmeister übergibt dem König geprägte Münzen. Über der Schulter trägt er den Münzhammer. Drei Münzen liegen auf dem Unterstempel. (Sachsenspiegel, Landrecht III 60 § 2; Illustration aus der Heidelberger Bilderhandschrift, ca. 1330.) |
In dieser Zeit entstanden zahlreiche Münzstätten im ganzen Reich, die einerseits die Voraussetzungen für das Aufblühen des Handels verbesserten, andererseits aber auch den bischöflichen Münzherren die Möglichkeit gaben, ihre Schatullen zu füllen, aus denen nun überall immer großartigere sakrale und profane Bauwerke finanziert wurden: das elfte Jahrhundert war auch die Erbauungszeit des ersten Naumburger Domes.